Traum vom "toten Hasen" und verstorbener Oma

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Traum vom "toten Hasen" und verstorbener Oma

Beitragvon Piratin » 03.12.2008, 14:40

Hatte gestern Nacht einen Traum, von dem ich nicht weis, wie ich damit umgehen soll...

Ich war wieder in meinem Elternhaus und beobachtete, wie zwei Nachbarinnen an einer Stelle auf einem anderen angrenzenden Nachbargrundstück die Erde aufgruben, an der ich zusammen mit meiner Schwester einen toten Hasen vergraben hatten, da wir ihn nicht in "unserem Gebiet" haben wollten. Die Stelle war durch eine kleine Steinplatte verdeckt, um andere Tiere daran zu hindern, das tote Tier wieder auszubuddeln. Ich habe nicht gesehen, wie sie den nun schon halbverwesten Hasen tatsächlich ausgegraben haben, wusste aber, dass es passiert war, denn ich hörte einen panischen Schrei. Irgendwie wusste ich, dass sie nun an meiner Tür klingeln würden, um mir Vorwürfe zu machen, warum ich das Tier nicht weiter weg hätte begraben können und ich habe mir gleichzeitig das Selbe gedacht. Da ich nicht mit ihnen sprechen wollte, habe ich die Tür zugesperrt und das Licht ausgemacht und überlegt, wo ich mich verstecken könne um die Situation weiter zu beobachten. Wollte erst in den Keller, aber der Gestank, der von dort kam, hat mich davon abgehalten. Habe mich dann dafür entschieden, in die Dachgeschosswohnung meiner damals sehr kranken Oma im selben Haus zu gehen und von da aus auf den Balkon. Wollte mich an ihr vorbeischleichen, sie hatte mich aber bemerkt und rief nach mir. Sie sah bis auf den blauen Fleck und ein bißchen verkrustetes Blut im Gesicht von einem kürzlichen Sturz überraschend lebensfroh, gesund und unternehmungslustig aus und erklärte mir, ihr ginge es so viel besser, sie würde morgen ins Theater/Operette gehen (das hätte sie im wirklichen Leben nie!!! getan), und mein Vater zahlt, denn"deine Mutter hat ja eh nichts". Und außerdem, wer wisse, wie lange dieser gute Zustand noch anhielte. Ich habe nicht viel dazu gesagt, sondern mich gefreut, dass sie nochmal sowas wie Lebensfreude verspürt. Bei dem Theaterstück handelte es sich um irgendein "Zigeunerstück".

Etwas zu mir: ich bin 29 und schon seit zehn Jahren aus meinem Elternhaus ausgezogen. Es gab und gibt massive Konflikte mit meinen Eltern, besonders mit meiner Mutter, die versucht hat, ihr nichtgelebtes Leben durch mich zu leben. Z.Zt. herrscht Waffenstillstand, ein brüchiger Friede, da sich das Kräfteverhältnis zu meinen Gunsten verschoben hat.
Ich habe durchaus "Leichen im Keller" (nichtabgeschlossenes Studium, soll ich, soll ich nicht, habe nur wg. meinen Eltern angefangen) und bin gerade dabei, das zu initiieren, was ich mich nie getraut habe...ich würde in letzter Konsequenz sehr oft auf Reisen sein (bin sowieso sehr reiselustig)...
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Beitragvon Jane01 » 03.12.2008, 22:49

Hallo Piratin,

dein nick sagt schon viel über dich aus. Du machst dein Schiff klar - es geht ab - als Freibeuterin über das Meer des Lebens. Du traust dich endlich mal was. Der begrabene Hase deutet darauf hin, dass viele deiner ganz eigenen Dinge in deiner Kindheit missachtet wurden. So wie du es schon beschreibst - deine Mutter hat sich nicht gelebt und dir ihre Schablone übergestülpt. Ich kenne aus meinem eigenen Leben den daraus entstehenden Freiheitsdrang - die unbändige Lust aufzubrechen und sich selbst leben zu dürfen - frei zu atmen und sich selber zu erfahren. Das Ausgraben dieses Hasen zeigt, dass du mit tief Vergrabenem konfrontiert wirst. Davor möchtest du dich verstecken. Du hast nicht lernen können eigene Entscheidungen zu treffen - es wurde einfach über dich und deinen Weg entschieden. Dieses Muster wird deutlich in deinem Traum. Wäre es ein anderes Muster, hättest du im Traum erklären können, warum du das Tier da vergraben hast und keine Angst vor der Konsequenz gehabt. Was wäre die Konsequenz gewesen? Was wäre geschehen, wenn deine Nachbarn dich gesprochen hätten? Sie hätten dich vermutlich beschimpft und nieder gemacht... dich ach so "böses" Mädchen...

Ich glaube, dass dein Traum dir zeigt, dass du genau wie jeder andere auch, das Recht hast Entscheidungen zu treffen und dazu zu stehen. Auch deine Unsicherheit, was dein Studium betrifft, resultiert aus diesem Prozess. Innerlich rebellierst du immer noch gegen deine Mutter. Allein das Gefühl, dass du das Studium nur für deine Eltern angefangen hast, macht es für dich nicht mehr wirklich erstrebenswert, weil der Wunsch danach nicht wirklich aus dir heraus kam. Du solltest einfach für dich ganz klar feststellen, was du eigentlich wirklich willst. Ob es sinnvoll ist ist das Studium zu beenden und dich dann auf den Weg zu machen, oder ob du dich auf den Weg machst und schaust, was da kommen mag...

Dieser Hase ist schon verwest. D.h. er ist verkümmert - deiner Intuition, deinen eigenen Wünschen, deiner inneren Stimme, wurde kein Raum gegeben. Dieses Bewusstwerden reibt innerlich ungeheuer auf. Das alles spiegelt dein Traum.

Ich wünsche dir viel Klarheit, Power und den Mut es zu ertragen, dass andere nicht unbedingt gut finden, was du vor hast. Aber es ist deine Sache. Du bist alleine groß.

L.G. Jane
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Die späte Auferstehung des Hasen

Beitragvon Leben » 04.12.2008, 12:28


An den wieder ausgegrabenen toten Hasen erinnert mich im zweiten Teil Deines Traums
die gestürzte, fast schon unter der Erde gelegene Großmutter,
die sich wie durch ein Wunder wieder ganz berappelt
und die es nun, des Lebens
wieder so lustig,
mehr denn je
in die Welt
hinaus
treibt!

Und wohin sie will? In einen Piratenfilm? Nein, in ein Zigeunerstück!
Aber ob nun Piratinnen- oder Zigenuerinnenleben,
das Abenteuer ist garantiert!

Lebe gefährlich, Piratin,
das ruft Dir zu:
das Leben
Zuletzt geändert von Leben am 04.12.2008, 12:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Oder sollte man den alten Hasentraum mal richtig begraben?

Beitragvon Leben » 04.12.2008, 12:31


...oder ist das Zigeunerstück nur eine Farce
für in Jugendträumen sich verlierende
durch's Alter beschränkte
Greisinnen?
Zuletzt geändert von Leben am 04.12.2008, 16:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Laster der Dialektik

Beitragvon Leben » 04.12.2008, 16:13

P.S.

Pardon für die mir einfach nicht auszutreibende Dialektik.
Hoffe nur, sie ist anstatt verwirrend
weiterführend!

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Beitragvon Leben » 17.01.2009, 20:48

Liebe Piratin!

Gerne habe ich Dir geantwortet und hoffe nun, auch von Dir Antwort zu erhalten.

Die „wichtigen Hinweise zum Posten von Träumen“ enthalten die Bitte, auf alle Deutungen/Fragen/Kommentare einzugehen. „Bitte antworte auf jeden Deutungsversuch. Die Deuter sind auf Feedback angewiesen“, haben wir dort geschrieben.

Und so ist es, ich als Traumdeuter kann mein professionelles Handeln nur überprüfen und qualitativ steigern, indem ich von Dir eine Rückmeldung auf meinen Interpretationsversuch erhalte.

Auf Deine Antwort bin ich auch unabhängig davon ganz gespannt,

Leben

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