Horror-Traum

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Moderator: Mirakulix

Horror-Traum

Beitragvon azzy » 20.12.2008, 17:40

Hallo

Mal ein paar Rahmendaten und Stichpunkte zu meiner Person:
Männlich, 22 (im Januar 23), wohne in einer 2er-WG, Student, ledig, guter Freundeskreis, Familie wohnt 80km weg (über Weihnachten werde ich dort sein), etwas problematische/schwankende Familiensituation da sich diese oft fetzt (meine Schwester fängt oft Streit an), allerdings durchaus Liebe zu den Eltern
Vor ca. 2 Monaten Opa gestorben, dieser war großer Beschützer, 2. Vater, Lehrer und Freund, Ort der Ruhe und des Rückzugs


Ich wundere mich immer wenn ich hier Berichte von Alpträumen lese, die wirklich so.....filigran sind und so vielschichtige Bedeutungsinterpretationen zulassen. Bei meinen eigenen Träumen habe ich manchmal das Gefühl, dass sie nichts anderes sind als ein Horrorfilm: Hauptsache Angst machen, egal wie.

Letzte Nacht habe ich die ganze Nacht hindurch geträumt. Am Morgen bin ich aufgestanden und habe kurz was eingekauft, danach habe ich mich nochmal für 1 Stunde hingelegt, da ich so verdammt müde war. Und natürlich gingen die Alpträume Non-Stop weiter. Es hörte einfach nicht auf. Die ganze Nacht war ich von den Träumen und Angst zerfressen. Hab jetzt noch Schüttelfrost!

Woran ich mich noch irgendwie erinnern kann (bruchstückhaft): Alle Träume handelten von Gestalten und Figuren, die mir Angst einjagen wollten, z.B. in Form von Menschen, deren Gesichter sich zu Fratzen verzerrt haben und mich z.B. ankotzten, anschrien, bissen usw. Oder von Schriftzügen an einer beschlagenen Fensterscheibe, einem Haus in dem es spukt usw. Oft sind es so 1on1 Situationen: Ich schaue eine Person an und diese reißt dann das Maul auf, verzerrt sich, jagt mir Angst ein, redet von Tot(en), schreit, kotzt, sabbert, beißt, windet sich und schlitzt sich oder mich auf etc. Ich kann mich noch erinnern, dass ich manchmal zurückgeschrien habe, worauf die Figur gegenüber noch ekliger, widerwärtiger wurde, die Augen rausplatzen und mich mit Eiter und Blut bespritzten und ich fühlte auch Schmerzen auf einmal.... Soll heißen: Irgendwie half mein zugegebenermaßen zaghaftes Aufbäumen kaum, die Situation zu durchbrechen. Früher als Kind hat diese Gegenwehr oft geholfen, letzte Nacht war sie wahrscheinlich zu schwach und zweifelhaft.
Mal war das Setting eine Straße, mal aber auch ein kleiner, gekachelter Raum, in dem ich saß und aus dem es nur eine Türe gab, hinter dem Dunkelheit lauerte. Dann wieder ein großes, bewohntes Haus (amerikanischer Stil, viel Holz) mit mehreren Zimmern, aus denen die ekelhaften Figuren auf mich zukamen, mir ins Ohr flüsterten oder vor meinen Augen Wände beschrieben.

Was mir besonders auffällt: Die Träume erinnern stark an richtig heftige Horrorfilme, ängstigen ernorm, manchmal habe ich auch richtige Schmerzen und rasendes Herzklopfen. Es scheint nur darum zu gehen, mich zu ängstigen, egal wie. Und da ich selber ja weiß, dass ich mich vor so einer Art von verzerrenden Gesichtern, abnormalen Schreien, Geistern und fiesen Dingen wie Gedärmen, Blut oder aufgeschnittenen Mündern fürchte, setzen meine Träume natürlich genau dies gegen mich ein.

Der Angstfaktor variiert übrigens: Ab und zu tritt ein Gefühl von Resignation ein, wenn ich sowieso gefühlte 100 Träume hintereinander habe. Ab und zu suhle ich mich im Traum auch in der Angst. Schwer zu beschreiben. Als wenn ich sie herbeisehne oder besser....heraufbeschwöre? Es nicht verhindern kann? Es erwarte? Wenn ich aufwache zittere ich etwas und bin verängstigt, schlafe meist aber nach 15min wieder ein. Kann ja nix gegen machen.....

By the way: Ich glaube, ich habe seit bestimmt 1/2 Jahr keinen einzigen Horrorfilm mehr gesehen. Ehrlich gesagt können mich diese auch kaum ängstigen. Ich habe noch nie mehr Furcht gehabt, als vor meinen eigenen Träumen, von daher sind diese Filme für mich eh nur Kinderkram....

Angabe zum Vortag:
Entspannt, gelesen, gegessen, Abends noch etwas trainiert, Musik von Zeromancer gehört vor dem Einschlafen (vielleicht zu aufwühlend gewesen....)

Stimmung und Eindrücke im Traum:
Krankhaft, verstörend, Horrorfilm, Realitätsverzerrung, Gefühl von nahendem Unheil, in normalen Situationen habe ich eine krankhafte Veränderung schon wieder nahezu herbeibeschwört...



So. Das wars. Beim Schreiben habe ich alles nochmal durchlebt. Jetzt muss ich mich erstmal beruhigen. Bin total fertig mit den Nerven. Das war der erste Alptraum wieder seit langem. Vielleicht könnt ihr daraus was ersehen....


MfG
azzy
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Beitragvon LGBT_FTW » 21.12.2008, 20:00

Ok erstmal was wichtiges, daß Dir eventuell entgangen ist: Das Haus daß Du erwähnt hast ist sehr wichtig, denn es stellt DICH dar.

Schau: http://deutung.com/traum/viewsym.php?sy ... yword=haus

Versuche Dich zu erinnern, wie es dort aussah, das könnte Dir helfen die Angst-Figuren besser zu deuten. Wie sah es um das Haus herum aus, wie sahen die Zimmer aus etc.

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Ich liege vielleicht komplett falsch, aber ich habe nach dem Lesen deines Texts das Gefühl daß Dich in deiner Jugend oder Kindheit etwas stark bedroht und vielleicht sogar verletzt hat, nicht nur wegen dem Traum, sondern auch vor allem wegen verschiedener Begriffe die du (unbewusst) gewählt hast, oder auch Dingen die ausgelassen wirken und fehlen. Und auch anderer Dinge.

Deswegen wohl auch die allgegenwärtige und sich fortsetzende Angst in den Träumen.
LGBT_FTW
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