Schwangerschaft + Abtreibung

[witchflame]

Hallo,
ich hatte letzte Nacht einen sehr verstörenden Traum:
Ich war im Anfangsstadium schwanger, wußte aber der Kerl (Vater) ist ein Vollidiot und würde keine Verantwortung übernehmen. Meine gesamte Familie und Freunde haben mir gratuliert zur Schwangerschaft. Aber ich wollte gar nicht schwanger sein. Am anfang dachte ich mir, ignoriere es. dann kam ich aber zu der Einsicht: Abtreibung ist besser. Ich will nicht, daß noch so ein verantwortungsloser Mensch auf die Welt kommt, außerdem konnte ich es mir sowieso nicht leisten. (Häh? Wer denkt bei Kindern schon an leisten?) Bei dem Entschluß habe ich mich unglaublich erleichtert und traurig gefühlt. Traurig, weill einfach die Zeit für ein Kind noch nicht reif war und deprimiert, weil ich das irgendwie meiner Familie beibringen muß.
Das ist so gar nicht ich! Ich würde, selbst wenn der Vater nur ein One-Night-stand wäre, das Kind niemals abtreiben, sondern auf die Welt bringen, selbst großziehen oder zur Adoption freigeben!
Ich bin ein absoluter Familienmensch und sehr harmoniebedürftig! Was soll dann der Traum bedeuten? Ich habe keine Ahnung! Vielleicht ihr?

Ach so: ich bin weiblich und 31 Jahre alt. Habe ich vergessen zu schreiben!
Zur Zeit verknallt, aber in keiner Beziehung, fahre jedes Wochenende 500-600 km (thüringen-Frankfurt-Thüringen) um bei meiner Familie zu sein.

[lanny]

Hi witchflame,

wie man so hört, denken inzwischen viele Leute an "leisten" in Bezug auf Kinder.

Vielleicht gehst du ja im übertragenen Sinne mit etwas schwanger? Einem Wunsch, einer Entscheidung, einem Impuls?
Meine Erfahrung in Bezug auf Familie ist, dass ein enges Verhältnis zur (erweiterten) Ursprungsfamilie auch für Erwachsene sehr bereichernd, beglückend und haltgebend sein kann. Auf der anderen Seite kann aber genau diese enge Bindung einen davon abhalten, wichtige Schritte in der individuellen Weiterentwicklung zu tätigen. Genau wie dein Traum es beschreibt: wie soll ich es der Familie beibringen. Vielleicht hat dein Unbewußtes den Eindruck, dass du es dir "nicht leisten" kannst, anderer Meinung zu sein als deine Familie?

In der Zeit zwischen 30 und 40 setzen Frauen sich ja verstärkt mit dem Kinderthema auseinander, vor allem wenn sie noch keine haben. Die Frage könnte sein: was willst du eigentlich persönlich, und was ist dagegen der kollektive Familienwunsch? Und weicht das vielleicht voneinander ab? Kann die Kinderfrage betreffen, aber auch völlig andere Themen der Lebensplanung.

Der Traum spricht mich an, weil ich mich mit ählichen Themen beschäftige. Vielleicht passt ja irgendwas von meinen Gedanken für dich. Wenn nicht, lege es einfach zur Seite.

Liebe Grüße
lanny